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Geriatrie

Ergotherapie in der Geriatrie – Selbstständigkeit im Alter erhalten und fördern

Ergotherapie in der Geriatrie

Die Geriatrie ist die medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation einschließlich Frührehabilitation und Prävention Patientinnen und Patienten ab 65 Jahren sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst.

Der typische geriatrische Patient ist in der Regel über 70 Jahre alt. Für seine Behandlung ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig, denn viele Senioren leiden an mehreren Krankheiten zugleich. Dabei besteht häufig ein Nebeneinander von akuten und chronischen Erkrankungen. Spezifische Krankheitserscheinungen können daher oft nicht gesondert behandelt werden. Wegen der komplexen Situation älterer Patienten mit alterstypischen Mehrfacherkrankungen, körperlich-funktionellen Defiziten, aber auch mentalen und psychischen Probleme bezieht der Ergotherapeut/in häufig das soziale Umfeld des Patienten in die Behandlung ein.

Die Ergotherapie bei geriatrischen Erkrankungen zielt darauf ab, die durch die Erkrankungen verlorenen oder eingeschränkten Fähigkeiten des Patienten wiederzuerlangen oder ein weiteres Fortschreiten zu verhindern. Größtmögliche Autonomie und der Verbleib in der eigenen Wohnung sind häufige Ziele.

Körperliche Aktivität

Gesunde Ernährung

Soziale Kontakte

Geistige Aktivität

Inhalte der ergotherapeutischen Geriatrie:

Die Therapieziele in der Geriatrie sind individuell und richten sich nach den spezifischen Bedürfnissen und Fähigkeiten des einzelnen Patienten. Häufige Ziele sind der Erhalt der Selbstständigkeit, die Versorgung mit Hilfsmitteln und Erprobung von Kompensationen.

Je nach Krankheitsbild kann auch Biographiearbeit  oder basale Stimulation ein Teil der ergotherapeutischen Behandlung sein.

In der Anamnese und Zielsetzung besprechen wir daher gemeinsam mit dem Patienten – und wenn gewünscht mit den Angehörigen – die individuellen Ziele der Therapie.

Fallbeispiele aus der Praxis

Frau F., 78 Jahre alt, lebt seit 3 Jahren in einem Altenwohnheim. Sie kann nicht einordnen, wo sie zur Zeit wohnt, ist zur Tageszeit meistens nicht orientiert, das Langzeitgedächtnis ist nur wenig beeinträchtigt, das Kurzzeitgedächtnis bereitet ihr große Schwierigkeiten. Aufgrund von Arthrose in den Knien und mangelnder Kraft kann Frau F. nur noch kurze Strecken mit Unterstützung laufen.

Die Ergotherapeutin besucht Frau F. einmal pro Woche im Altenwohnheim. Zu Beginn der Therapiestunde bekommt Frau F. die Gelegenheit über ihr aktuelles Befinden zu sprechen. Es wird kurz ausgemacht, was heute in der Therapie durchgeführt wird. Dies richtet sich nach dem tagesaktuellen Befinden von Frau F.

Dieses mal findet erst eine Schultermobilisation statt, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung anzuregen. Anschließend erarbeiten wir die Rumpfstabilität, somit ist sie gut vorbereitet, um mit Hilfe einige Schritte den Flur entlang zu gehen. Diese wenn auch kurzen Laufstrecken sind sehr wichtig für Frau F., damit ihre Fähigkeiten zu gehen und alleine zu stehen so lange wie möglich erhalten bleiben und gleichzeitig auch ihr Kreislauf und Stoffwechsel angeregt werden. Im Anschluss bleibt noch Zeit für das Gedächtnistraining. Zum Schluss begleitet die Therapeutin Frau F. in den Aufenthaltsraum und erklärt wann sie wieder kommt.

Herr M, 70 Jahre alt lebt mit seiner Frau in einem eigenen Haus. Er hat Schwierigkeiten beim Schreiben, seine Schrift wird immer kleiner und unleserlicher. Auch beim Laufen hat er Schwierigkeiten in der Koordination und dem Start der Bewegung.

Sein Ergotherapeut kommt einmal in der Woche zu ihm nachhause. Es werden gezielte Bewegungsübungen durchgeführt und Strategien trainiert die Herrn M. im Alltag helfen seine Bewegungen zu initiieren.
Es wird auch das Schreiben trainiert und es kommen Hilfsmittel zum Einsatz.

Das größte Ziel ist der Erhalt der Selbstständigkeit und die Verbesserung der körperlichen Beweglichkeit.

Behandlungs-Methoden

Motorisches Funktionstraining:

Mit den verschiedensten Therapiemedien von Luftballon bis zu Tageszeitung lassen sich Beweglichkeit und Geschicklichkeit üben. Hier wird alles trainiert was für den Patienten im Alltag relevant ist.

Manuelle Mobilisation:

Durch ziehen, dehnen und schütteln der Arme, Hände und Finger oder durch bestimmte Grifftechniken kann die Muskulatur gelockert werden um Bewegungen zu erleichtern.

Hier wird spielerisch, mit Arbeitsblättern oder am Tablet das Gedächtnis trainiert. Alles in Abstimmung mit den Möglichkeiten und Vorlieben des Patienten.

ADL Training (Aktivtäten des täglichen Lebens):

Es werden alltägliche Betätigungen wie ankleiden, Körperhygiene, Zubereiten von Mahlzeiten, Essen mit Besteck sowie Freizeitbeschäftigungen wie Kartenspielen, Malen oder Spazieren gehen (ggf. mit Rollator, Stock etc.) trainiert.

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Häufig gestellte Fragen

Es ist ganz klar, dass vor allem bei einem Erstkontakt mit einer Ergotherapie-Praxis viele Fragen aufkommen. Wir geben Ihnen hier vorab die Antwort auf die häufigsten Fragen: